Viele mittelständische Industrieunternehmen nutzen Social Media nur mäßig oder gar nicht. Als Grund dafür wird oft gesagt, soziale Netzwerke wären lediglich etwas für Privatpersonen und Inhalte seien oft unseriös. Dank Katzen-Content, Fake-News, Internethetze und Co. sind die sozialen Medien tatsächlich etwas in Verruf geraten. Letztendlich steht dieser Entwicklung aber auch ein hoher seriöser Informationsgehalt und eine breite Reichweite gegenüber, die Sie durchaus gewinnbringend für sich nutzen können – sofern Sie sich strategisch an die Sache herantasten.

Wie Sie die sozialen Medien zu einem erfolgreichen Medium für Ihr B2B-Unternehmen ausbauen, möchten wir Ihnen anhand der folgenden 6 praxisorientierten Anregungen näher bringen.

1. Die richtigen Voraussetzungen sind das A und O

Egal ob Facebook, Instagram, Xing oder LinkedIn – wenn Sie kein konkretes Ziel mit Ihren ausgewählten Social Media Kanälen verfolgen, laufen Sie in eine Sackgasse.
Ihre Social Media Kampagne braucht zunächst eine smarte Zielsetzung. SMART deswegen, weil Ihre Ziele Spezifisch, Messbar, Ambitioniert, Realistisch und Terminiert sein sollten. Hierbei ist es hilfreich, ein Ziel pro Kanal zu definieren, welches anhand messbarer Parameter, wie z.B. Anzahl der Fans/Follower und der Anzahl Impressionen und Interaktionen (Kommentare und Shares) evaluiert werden kann.
Via Google Analytics können Sie zum Beispiel messen, welche Inhalte von Ihrer Website über geteilte Beiträge in den sozialen Medien durch Ihre Zielgruppen aufgerufen wurden. Behalten Sie diese Parameter im Blick! Automatisch lernen Sie, welche Inhalte die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe erregt haben und können Ihre Kampagnen und Beiträge dahingehend optimieren.

2. Aktivitäten auf Social Media sollten wie eine Marketing-Kampagne behandelt werden

Oft werden einmal aufgesetzte Social Media Kanäle nur noch stiefmütterlich behandelt. Dabei sollten Sie die Kanäle pflegen und ihnen dieselbe Aufmerksamkeit schenken, wie Ihren anderen Marketingmaßnahmen.
Beginnen Sie also bei der Formulierung Ihrer Strategie:
Möchten Sie Ihren Verkauf fördern oder generell Ihre Markenbekanntheit steigern? Oder wollen Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet etablieren?
Abhängig von Ihrem Ziel, sollten Ihre Aktivitäten entweder produkt-, service- oder markenorientiert ausgerichtet werden.
Wichtig hierbei ist es, dass Sie nicht wahllos Beiträge ohne Zusammenhang ins Netz stellen, sondern insgesamt eine übergeordnete Geschichte erzählen. Wie Sie diese Geschichte entwickeln können, finden Sie in unserem Beitrag zu „Storytelling“. Holen Sie Ihre Zielgruppen emotional ab, indem Sie Ihre Botschaften erlebbar machen.

3. Die Verfügbarkeit von Ressourcen ist essentiell

Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand, der mit der Betreuung der Social Media Kanäle verbunden ist. Eine kontinuierliche und sorgsame Wartung und Pflege der Seiten ist zeitaufwändig und bindet Ressourcen. Deshalb sollten Sie einen Verantwortlichen festlegen, der sich mit der redaktionellen Betreuung, der Erstellung von Beiträgen und der Pflege der Community befasst oder zumindest die damit verbunden Aufgaben delegiert und steuert.

4. Wo Ihre Kunden sind, sind auch Sie

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Social Media Marketing liegt auch in der Identifikation der richtigen Kanäle. Analysieren Sie deshalb auf welchen Plattformen Ihre Kunden bzw. Zielgruppen unterwegs sind. Dort sollte Sie auch präsent sein. Aber Achtung: weniger ist mehr. Wenn Sie zu viele Kanäle auf einmal aufbauen bzw. betreuen sollen, geraten Sie schnell in Konflikte. Fokussieren Sie sich deswegen auf die richtigen Kanäle.

Facebook gilt noch stets als Klassiker unter den sozialen Medien. Die Werbemöglichkeiten sind dank eines professionellen Kampagnen-Managers einfach und effizient zu bedienen.

Auch Instagram wird von immer mehr Industrieunternehmen entdeckt. Hier treiben sich vor allem jüngere Zielgruppen herum, die visuell verwöhnt sind. Deswegen empfiehlt sich auf diesem Kanal der Einsatz von ansprechenden Videos und Bildern.

Im B2B-Bereich sind Xing und LinkedIn unschlagbar. Hierüber ist ein sehr genaues Targeting Ihrer Zielgruppen möglich. Als berufliche Netzwerke bieten sich Ihnen hier viele Chancen, Leads zu generieren. Die Werbemöglichkeiten sind umfangreich, können aber (abhängig von Zielgruppe und Mitbewerbern) relativ hochpreisig sein.

5. Die richtige Adressierung Ihrer Zielgruppen ist zentral

Für die perfekte Ansprache Ihrer Zielgruppen ist die Wahl der richtigen Tonalität entscheidend. In den sozialen Medien wir viel geduzt. Überlegen Sie sich aber, ob diese Form der Ansprache überhaupt zu Ihrem Kundenkreis und zu Ihrem Unternehmen passt.
Analysieren Sie auch, welche Themen Ihren Zielgruppen wichtig sind. Bleiben Sie jedoch immer bei Themen, in denen Sie sich auskennen. Schließlich ist es Ihr Ziel, den Austausch zu fördern und mit zu diskutieren. Im Social Media Marketing geht es letztlich darum, ihre Zielgruppen zu bewegen: Stellen Sie möglichst viele offene Fragen und fördern Sie die Interaktion durch Umfragen, Abstimmungen und Gewinnspiele.

6. Interpretieren Sie regelmäßig das Feedback Ihrer Community

Evaluieren Sie regelmäßig, wie Ihre geteilten Inhalte und gewählten Formate bei Ihren Zielgruppen ankommen. Welche Posts haben mehr Resonanz erzeugt, welche kaum Reichweite generiert? Was wurde kommentiert, was sogar geteilt? Auf diese Weise können Sie Ihre Strategie laufend anpassen und bessere Resultate erreichen. Dabei können Sie auch auf die innerhalb der Plattformen verfügbaren Statistiken zurückgreifen.
Ergänzend können Sie, wie in Punkt 1 bereits erwähnt, Softwarelösungen wie Google Analytics, Matomo oder Webtrekk zur Auswertung Ihrer Erfolge und Misserfolge verwenden.

7. Fazit: Nutzen Sie alle Möglichkeiten der sozialen Medien, bevor Ihre Mitbewerber es tun

Die sozialen Medien bieten Ihnen viele Chancen, sind aber sehr schnelllebig. Kontinuierliche technische Neuerungen machen Social Media Marketing besonders interessant, erschweren aber häufig die alltägliche Arbeit.

Mittelständische Unternehmen betrachten Social Media noch oft mit Skepsis. Wenn jedoch die Strategie stimmt, die nötigen Voraussetzungen geschaffen und Kapazitäten bereitgestellt werden, liegt Ihnen ein breites Feld zu Füßen.

Nutzen Sie die Vorteile von Social Media, um Ihre individuellen Ziele zu erreichen – sei es Ihr Markenaufbau oder Ihre Leadgenerierung. Mit einer guten Planung und etwas Herzblut erzielen Sie definitiv Erfolge.

Yvonne Willmer

Bei Blaupause besteht meine Hauptaufgabe darin komplexe Projekte für Industriekunden zu strukturieren und zu betreuen. Hin und wieder schreibe ich aber auch Blog-Artikel und Social Media Beiträge zu B2B-Themen, die mir am Herz liegen. Sie haben bereits einige unserer Anregungen in die Tat umgesetzt? Dann freue ich mich, wenn Sie mir von Ihren Ergebnissen berichten.