Der weitverbreitete Fachkräftemangel stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, die eigene Arbeitgebermarke zu stärken und in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen die Suche nach neuen Talenten zum Erfolg zu führen. Was Employer Branding genau ist, wie ein solcher Prozess aussieht und wie Sie einen geeigneten Partner für die Planung und Umsetzung finden, erfahren Sie hier:

Was genau bedeutet Employer Branding?

Heute bewerben sich Unternehmen bei den Talenten. Das gelingt mit einer durchdachten Arbeitgebermarke, der Employer Brand. Intuitiv denken wir dabei daran, wie ein Unternehmen gegenüber neuen Talenten auftritt. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der Auftritt gegenüber bestehenden Mitarbeiter*innen und sogar jenen, die das Unternehmen in Zukunft — mit einem guten Gefühl — verlassen werden.

Beim Employer Branding geht es weniger um “verhandelbare” Elemente wie Gehalt oder Ferientage. Sondern vor allem um nicht verhandelbare Fragen wie: Wie sind die Kolleginnen und Kollegen? Welche Strukturen und Hierarchien gibt es? Wie kann ich mich einbringen? Wie kann ich mich entfalten? Lässt sich meine Arbeitszeit in mein privates Umfeld integrieren? Denn Jobentscheidungen werden vor allem mit dem Herz getroffen.

Wer braucht Employer Branding und warum?

Vereinfacht kann man sagen: Jeder, der Kundschaft hat, benötigt ein Branding, jeder, der Angestellte hat, benötigt ein Employer Branding. Denn ein Arbeitgeber-Image haben Unternehmen, ob sie wollen oder nicht. Entscheidend ist deshalb, die eigene Marke proaktiv zu steuern und die richtigen Bewerber*innen anzuziehen.
Es geht aber nicht nur um Bewerber*innen. Viele Unternehmen leiden auch an einer hohen Fluktuation. Dabei ist jeder Personalverlust teuer, wie eine wissenschaftliche Untersuchung des Fraunhofer-Institutes eindrucksvoll herausfinden konnte:

  • So werden die Fluktuationskosten für eine qualifizierte Fachkraft, die nach 9-12 Monaten das Unternehmen verlässt, auf das 1-2-fache des Jahresgehaltes geschätzt. Bei einer Führungskraft betragen die Kosten sogar das 2-3-fache des Jahresgehaltes. Kurzum: wir reden über viel Geld, welches sich mittelfristig einsparen lässt.
  • Durch unser Employer Branding senken Sie Ihre Fluktuation, indem Mitarbeiter*innen mithilfe gezielter Methoden motiviert werden, sich aktiv an der Entwicklung ihres Unternehmens und ihres Arbeitsplatzes zu beteiligen.
  • Mittel- und langfristig sparen Sie so viel Geld: durch gesunkene Fluktuationskosten, u.a. ein geringeres Fehlbesetzungsrisiko und die Vermeidung von Kosten für unbesetzte Stellen, sowie durch vereinfachte und standardisierte Prozesse im Personalmarketing und Recruiting.

Von einem zielgerichteten Employer Branding profitiert also jedes Unternehmen, und zwar spürbar! Denn nur mit den besten Talenten können auch in Zukunft die anspruchsvollen Wünsche der Kundschaft erfüllt werden.

Wie gestalten und strukturieren Sie Ihren Employer Branding Prozess?

  1. Definition von Zielen

    Achten Sie darauf, dass der Employer Branding Prozess individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten ist. Denn jeder Betrieb bringt andere Voraussetzungen und Herausforderungen mit.
    Entscheidend ist dabei die enge Abstimmung mit der/dem Prozessverantwortlichen. Hier werden zu Beginn die Anforderungen des Unternehmens und konkrete Ziele festgelegt.
    Für eine umfassende Bestandsaufnahme eignet sich ein bereichsübergreifender Employer Branding Workshop.

  2. Vorbereitung des Workshops

    Um den Workshop erfolgreich durchzuführen, ist die Zusammenstellung eines aussagekräftigen Querschnitts an Mitarbeiter*innen des Unternehmens von Bedeutung.
    Erstellen Sie einen Ablaufplan für den Workshop und legen Sie mit der/dem Prozessverantwortlichen fest, welche Tools – zum Beispiel aus dem Design Thinking-Bereich – verwendet werden sollen.
    Auch die Location des Workshops ist ein entscheidender Faktor. Am besten wird der Workshop an einem Ort außerhalb des Unternehmens-Umfeldes durchgeführt und somit ein klarer Blick von außen auf den Betrieb angeregt.

  3. Durchführung

    In dem Workshop kommen Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens zusammen, um gemeinsam entscheidende Fragen zu beantworten.
    Diese sind zunächst einmal nach innen gerichtet: Warum hast du dich genau hier beworben? Was hat den Ausschlag gegeben, in diesem Unternehmen anzufangen? Was findest du so attraktiv an deiner Arbeit? Was bietet dir das Unternehmen? Was wünschst du dir für neue Kolleginnen und Kollegen? Was für Eigenschaften und Fähigkeiten müssen sie mitbringen?
    Der Blick nach außen analysiert das Unternehmens-Umfeld: Was unterscheidet Ihr Betrieb von anderen vergleichbaren Unternehmen im Markt? Was bieten diese neuen Talente?
    Ein spannender Aspekt ist zudem, dass Teilnehmer*innen von ihrem eigenen Start im Unternehmen berichten: über welche Kanäle wurde die Stellenausschreibung gefunden? Wie sah der Bewerbungs-Prozess aus? Wie verlief das Bewerbungs-Gespräch? Wie wurde nach erfolgreicher Bewerbung der On-Boarding-Prozess gestaltet?
    So arbeiten die Teilnehmer*innen gemeinsam Schritt für Schritt die Kultur und die Benefits ihres Unternehmens heraus und diskutieren zudem Aspekte, die in Zukunft noch verbessert werden können.

  4. Nach dem Workshop

    Auf Basis der Ergebnisse des Workshops erfolgt die Entwicklung des “Brand Manuals”. Übersichtlich stellt dieses dar, was die Belegschaft und das Unternehmen ausmacht und was sie neuen Bewerber*innen bieten können.
    Das “Brand Manuals“ enthält zudem eine Kommunikationsstrategie, welche zielgruppenspezifisch den besten Weg beschreibt, um neue Talente anzuwerben — zielgruppenspezifisch deshalb, weil unterschiedliche Gruppen und Positionen in einem Betrieb ganz andere Interessen und Ansprachen mit sich bringen können.

  5. Roll-Out

    Jetzt wird es noch einmal spannend. Auf Basis von Interviews mit den Mitarbeiter*innen lässt sich eine motivierende Arbeitnehmer-Kampagne erarbeiten. Das können etwa Filme sein, in denen Mitarbeiter*innen sich selbst, ihre Hobbys und ihre Arbeit im Unternehmen auf persönliche und sympathische Art und Weise vorstellen.
    Für den “Roll-out” der Kommunikationskampagne muss definiert werden, über welche Kanäle kommuniziert werden soll. Hierfür bieten sich insbesondere LinkedIn, Xing, die sozialen Medien und natürlich die eigene Landing-Page an.

Wie schaffen wir es, Vorfreude zu wecken und die Belegschaft für den Employer Branding Prozess zu motivieren?

Die Mitarbeitenden sind der “größte Schatz” jedes Unternehmens und entscheidend für den Erfolg des Employer Branding Prozesses. Das Ziel sollte sein, sie zum Job-Ambassador machen und sie zum Anwerben neuer Kolleginnen und Kollegen im eigenen Umfeld zu motivieren. Frei nach dem Motto: Finde die Kolleginnen und Kollegen, die am besten zu dir passen! Darin liegt natürlich auch der große Reiz für Mitarbeiter*innen, sich aktiv einzubringen. Klar ist deshalb: je mehr Kolleginnen und Kollegen mitmachen, desto effektiver und nachhaltiger ist auch die Stärkung der eigenen Unternehmensmarke!

Wie viel Zeit und Ressourcen sollte man für einen solchen Prozess einplanen?

Für einen Employer Branding Prozess sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Ein solcher Prozess kann 1-3 Monate dauern.

Wie finden Sie einen geeigneten Partner für Planung und Umsetzung?

dealerweise verfügt Ihr Partner über vielfältige Erfahrungen aus zahlreichen Employer Branding Prozessen, die er in unterschiedlichen Branchen gestaltet und begleitet hat.
Er sollte über einen bewährten und innovativen Methodenbaukasten verfügen, den er auf Ihre persönlichen Bedürfnisse anpasst.
Das Prozessmanagement sollte unkompliziert und nachvollziehen sein.

Sie wollen sich näher zu unseren Employer Branding Leistungen informieren? Stefan Weder freut sich auf Ihren Anruf!

Stefan Weder

Gemeinsam mit meinem Team strukturiere ich innovations- und kommunikationsrelevantes Wissen für B2B-Unternehmen und entwickle daraus zielgruppenfokussierte Geschäftsmodelle und Inszenierungen. Dabei betreten wir jeden Tag Neuland. Was wir dort entdecken und erfahren, teilen wir in unserem Blog – und sind neugierig was Sie uns erzählen.